Hexen, Hexenverfolgungen
– hatten in
Westfalen mit Hexen, Teufeln, Geistern und Hollen eine ziemlich große
Bedeutung, die sich in vielen Sagen niederschlug. Noch im 15. Jahrhundert waren
sie tief in den Vorstellungen breiter Bevölkerungsschichten verankert.
Besonders auch Hexen, die einen sehr realen Hintergrund haben.
Der Glaube an Hexen war weit verbreitet und erreichte im 16. und
17. Jahrhundert seinen Höhepunkt. In der Grafschaft Lippe sowie in Lemgo
(Hexenbürgermeisterhaus) fielen über 400 Personen den Hexenverfolgungen zum
Opfer. In dieser Stadt fand hauptsächlich die Verfolgung zwischen 1509 und 1681
statt. Die der Hexerei Angeklagten waren ungefähr zu 80 Prozent Frauen. Unter
der Folter wurde ihnen ein Geständnis abgezwungen. Ihr Todesurteil war meistens
die Hinrichtung durch das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen. Als einzige
lippische Stadt erhielt Lemgo die Blutgerichtsbarkeit vom Landesherrn Simon VI.
verliehen. Damit hatte die Stadt das Recht, bei bestimmten Straftaten über das
Leben und den Tod seiner Bürger zu entscheiden. Lemgo gehörte innerhalb
Deutschlands zu den Orten, in denen die Hexenprozesse besonders intensiv
geführt wurden.
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