Was für ein
Land! Westfalen - einst ein Königreich durch Napoleons Begünstigungen. Bis 1815
existierten ungefähr 23 selbstständige Herzogtümer, aber auch Grafschaften,
Ämter, Fürstentümer und Städte. War Westfalen einmal Teil des
frühmittelalterlichen Herzogtums Sachsen, so wurde es am Ende des 12.
Jahrhunderts weitgehend kurkölnisch.
Der Urstamm
der Bevölkerung Westfalens ist so verschieden wie diese Gegend – Kultur,
Charakter und seine Sitten gehen weit auseinander. Manche Geschichten ließen
sich mit den heutigen Grenzen nicht genau einordnen. So habe ich mich an jene
gehalten, die vor vielen Jahren zu Westfalen gehörten.
Die Wurzeln
von Sagen und Legenden führen weit zurück in Zeiten, die von Glauben und
Intuition geprägt waren. Sie hatten eine wichtige Funktion im Alltag der
Menschen vor vielen hundert Jahren, sie wurden erzählt und weitergegeben. Es
gibt genügend Geschichten, die sich in veränderter Form ebenso in anderen
Teilen Deutschlands wiederfinden. Sagen sind – anders als Märchen –
Geschichten, die sich um reale Geschehnisse ranken. Fantasievoll ausgeschmückt,
mit wunderbaren und fantastischen Elementen versehen, aber sprachlich einfach
gehalten. Da es an Wissen um rationale Erklärungen mangelte, wurden Sagen mit Fantasie
und Übernatürlichem angereichert. Gerade für das einfache Volk, das weder
schreiben noch lesen konnte, waren diese Geschichten von hohem Unterhaltungs-
und Informationswert.
Je tiefer ich
mich in die Sagen und Legenden der Westfalen ‚eingrub‘, umso mehr fand ich. Was
gibt es nicht alles allein zu Widukind. Zu Hexen, Hollen und Geistern.
Ich habe
versucht, den heute wichtigsten Gegenden Westfalens eine Stimme in Form dieser
Geschichten zu geben. Um die altertümliche Sprache besser zu verstehen, habe
ich diese neu erzählt. Die verwendete Literatur finden Sie im Anhang.
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